Immobilienpreisanstieg in Europa: Deutschland liegt nur im Mittelfeld

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Dieser Beitrag wurde am 1. November 2019 veröffentlicht und könnte veraltete Informationen enthalten.
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Die Preise für Immobilien steigen nach wie vor. Doch wie lange noch? Nachdem jahrelang die Preise anzogen, sehen nun einige Experten in Deutschland erste Anzeichen einer Immobilienpreisblase. Doch vergleicht man die Preisanstiege für Immobilien in Deutschland mit denen in anderen Ländern Europas, so liegt Deutschland bei weitem nicht an der Spitze.

Eine Analyse des Baufinanzierers Dr. Klein ergab, dass die Preise für Immobilien seit 2015 um 14 Prozent gestiegen sind. Im Vergleich dazu: Ungarn – hier stiegen die Preise allein in diesem Jahr um 14 Prozent, laut Analyse von Eurostat. Im Eurostat-Vergleich liegt Ungarn somit auf Platz eins der Preissteigerungen für Immobilien in Europa.

Durchschnittlich stiegen die Preise für Immobilien in Europa um 4,2 Prozent. Das ergab ein Vergleich der Immobilienpreise im zweiten Quartal 2019 mit denen des zweiten Quartals 2018. Das Preiswachstum in Deutschland in diesem Zeitraum betrug 5,2 Prozent. Somit liegt Deutschland etwas über dem europaweiten Durchschnitt. Innerhalb Deutschlands jedoch gab es erhebliche Unterschiede bei den Preissteigerungen. Während zum Beispiel in Berlin die Preise für Wohnungen – laut Dr. Klein – um 9,3 Prozent gestiegen sind, stiegen sie für Häuser um 12 Prozent.

Obwohl die Preise für Immobilien in Ungarn so stark stiegen, sind die Immobilien dort immer noch günstiger als in Deutschland. Laut einer Studie der Beratungsfirma Deloitte zahlt man in Ungarn für eine Wohnung pro Quadratmeter durchschnittlich 1.323 Euro. In Deutschland dagegen liegen die Preise pro Quadratmeter für eine Wohnung mit durchschnittlich 3.405 Euro mehr als doppelt so hoch. Vergleicht man aber die Einkommen in Ungarn und Deutschland, so gleicht sich dieser Unterschied wieder aus. Denn während Immobilienkäufer in Deutschland etwa fünf Bruttojahreseinkommen für den Immobilienkauf ausgeben müssen, müssen die Ungarn etwa acht Bruttojahreseinkommen aufbringen.

Besonders in osteuropäischen Ländern zog das Preiswachstum an. Neben Spitzenreiter Ungarn stiegen die Preise in Kroatien um 10,4 Prozent, in Lettland um 9 Prozent und in Tschechien um 8,7 Prozent. Dennoch verzeichneten auch einige mittel- und westeuropäische Länder starke Preisanstiege. So betrug das Preiswachstum in Luxemburg 11,4 Prozent, in Portugal 10,1 Prozent und in den Niederlanden 8,3 Prozent.

Das einzige Land unter den 29 verglichenen europäischen Staaten, in denen die Preise sanken, ist Italien. Der Preisrückgang lag hier bei 0,2 Prozent. Italien spürt immer noch die weltweite Finanzkrise von 2007, die es besonders schwer traf. Seitdem sinken die Preise für Immobilien kontinuierlich.

Viele fragen sich jedoch, warum trotz der hohen Preise für Immobilien in Deutschland niemand vom Kauf abgeschreckt wird. Denn in vielen Städten geht das Wirtschaftswachstum schließlich leicht zurück. Experten vermuten, dass die derzeit niedrigen Zinsen für Kredite eine der Hauptursachen sind. Besonders kreditwürdige Immobilienkäufer können einen Zehnjahreskredit bereits mit einem Zinssatz von nur 0,4 Prozent bekommen. Somit ist sowohl für Immobilienverkäufer als auch für Immobilienkäufer im Moment eine gute Zeit.

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Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.

 

 

Foto (Budapest, Ungarn): © fazon1/Depositphotos.com

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